Volksfest – aber anders.
Ausgangspunkt für das U&D war die Erfahrung, daß es in Würzburg sehr wohl gute Bands gab/gibt - die aber - wenn sie nicht grade bekannte Songs covern - kein großes Publikum haben. Das fanden wir als Menschen, die Musik lieben, einfach schade. Was könnte man also tun, um das Publikum zu den Bands zu bringen ? Kein Eintritt wäre schon mal hilfreich, und:
keine langen Umbaupausen
nicht soooo lange Auftritte
mehr „drumrum“: Wer Zeit auf dem Festival verbringt, will nicht “nur” Musik erleben, oder?
Damit waren schon ein paar Eckpunkte klar:
das Ganze darf keinen Eintritt kosten, um jeden und jede anzusprechen
es braucht einen prägnanten Namen.
Bands spielen kurz und die Umbaupausen dauern auch nicht lang
es sollten keine (kaum) Coverbands spielen, denn die haben in der Regel eher ihr Publikum.
der inhaltliche Schwerpunkt liegt bei Pop-Bands (das meint nicht „Radiobands“, sondern die ganze Palette populärer Musik).
die Bands kommen zum Großteil aus Würzburg
lange Jahre war es so, dass die Bands keine Gage bekamen, weil das die einzige Chance ist, das Festival zu finanzieren. Durch den drastischen Umbau der Musikindustrie und der teilweise Wegfall der "Querfinanzierung CD-Verkauf" lässt sich das nicht mehr rechtfertigen. Dank etwas besserer Einnnahme- und Zuschusssituation können und wollen wir Gagen zahlen. Immer noch kleine Gagen, aber immerhin. Wir haben uns für Pauschalen pro Kopf entschieden, die je nach Status der Musiker (Profi oder Hobbymusiker - wohlgemerkt nur im finanziellen Sinne, nicht zwingend im musikalischen) schwankt.
Daraus resultiert, dass beim U & D nie die Riesennamen auftreten werden - was aber auch nicht das Ziel war (wenn eine Band "zufällig" pünktlich zum U&D berühmt wird, freut uns das natürlich, klar). Es geht immer um ein spannendes Programm durch das die Zuhörer neue Bands entdecken können.
Und seit jeher ist es uns wichtig, dass das Drumrum stimmen für die Musiker stimmt: Abwechslungsreiches, gutes Catering, kostenloser Verkauf von Bandmerchandising, redaktionell gestaltetes Programmheft…
Es soll mehr als „nur“ Musik geben.
Vieles davon hat noch heute Gültigkeit, manche Dinge wurden aktualisiert:
Spielzeiten: haben zwar in den letzten Jahren etwas verlängert; ebenso die Umbaupausen. Aber durch die Vielzahl an Auftrittsorten bleibt der Ausgangsgedanke - nämlich nervige Warterei zu vermeiden - gültig.
Bandauswahl: Coverbands sind immer noch die Ausnahme von der Regel, Würzburger Bands bilden mit gut 50 % des Programms immer noch einen Schwerpunkt, auch wenn natürlich mit der steigenden Zahl von Bands und Bühnen auch Künstler aus ganz Deutschland und dem Ausland dazu kommen.
Das musikalische Spektrum (Stichwort Metalbands) wurde deutlich erweitert - einmal, weil die Auftrittssituation heute eine andere ist, als vor > 30 Jahren als das U&D startete, zum anderen auch, weil es mit steigender Bühnenzahl auch mehr Raum für die unterschiedlichsten Stilrichtungen gibt.
jahrelang war es uns finanziell nicht möglich, den Bands Gagen zu zahlen. Damals funktionierte die „Umwegfinanzierung“ durch den CD-Verkauf aber noch. Durch die Wandlung des Musikbusiness war die alte Regel nicht mehr zu rechtfertigen (gut fanden wir die nie, nur um diese Selbstverständlichkeit mal auszusprechen) und wir begannen vor einigen Jahren, den Künstlern eine (immer noch recht kleine) Gage zu zahlen. Das hätte finanziell auch schief gehen können - aber Wetterglück und eine höhere öffentliche Förderung ermöglichen es.
Das Rahmenprogramm wurde im Laufe der Jahre umfangreicher und wichtiger. Der Grundgedanke wurde ausgebaut.
Eine Stärke war schon immer, daß wir manche Dinge einfach probiert haben - ohne zu schauen, ob es nur unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet etwas bringt (was nicht heißt, daß wir nicht schauen, was eine Aktion kosten würde), einfach weil wir eine Idee reizvoll und spannend finden - Stichwort „Ausstellungen im KunstZelt“, später der „EspressoTest“ oder unsere Gedichtausstellung „WortWeg“.
Das U & D ist offen für jeden/jede, der friedlich Musik hören, feiern, Freunde treffen, neue Dinge erleben, Spaß haben will.
Volkfest halt. Aber anders.