Echoes of Felidae

Sa. 10.06. um 21:30 Uhr, Drinnen-Bühne

Instrumentale elektronische Musik

„Wie der Soundtrack zu einem imaginären Film“, wird gern über instrumentale Musik geschrieben, wenn einem sonst nichts einfällt. Kein Wunder, dass gerade bei der Musik, die so oft auf Worte verzichtet, oft Worte versagen. Als ECHOES OF FELIDAE können Lucas Dittebrand und Ingolf Stöcker davon ein Lied singen - oder eher nicht, weil: keine Worte. Wie dem auch sei: Zunächst mit einer Post-Rock-Band unterwegs, haben sie nun Bass und Gitarre gegen einen Tisch voller elektronischer Instrumente getauscht.

Was geblieben ist: keine Worte. Aber die werden auch nicht vermisst: Bei keinem der Stücke stellt sich die Frage, wer da wohl an welcher Stelle singen könnte. Zudem: keine harten Brüche. Ebenfalls kein Problem. Schicht um Schicht bauen sich die Songs auf. Und schließlich: keine Eile. Die Stücke nehmen sich Zeit, bauen langsam Spannung auf, kommen oft am Ende wieder zum Anfang zurück, wie auf einer Reise.

Apropos Anfang: Wie sähe wohl der Film zu diesem Soundtrack aus? Nun, er würde auf jeden Fall im Herbst spielen, weil eine feine Melancholie über den Stücken liegt. Aber im schönen Teil des Herbstes, in dem die Sonne noch ein letztes Mal scheint. Wahrscheinlich käme eine Reise darin vor, weil sich die Stücke langsam, kaum merklich ändern, wie eine vorbeiziehende Landschaft. Und, nun ja, sicher wäre er eines: gut. Unterstützt werden sie dabei dieses mal wieder durch die eindrucksvollen Live-Visuals der Filmkünstlerin Cendra Polsner.

Text von Daniel Gehret @Hildegard von Binge Drinking

davor: The Cool Quest
danach: Blazey